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Anzeichen für Wühlmäuse
Wühlmaus oder Maulwurf? Wie Sie die Unterschiede erkennen
Wenn aufgeworfene Erdhügel die Grünflächen verunstalten und die Pflanzen den Kopf hängen lassen, schrillen bei Gartenfreunden alle Alarmglocken. Doch wer ist hier am Werk: Wühlmäuse oder Maulwürfe? Beide Tierarten hinterlassen auf den ersten Blick sehr ähnliche Spuren. Herauszufinden, wer den Garten verwüstet, ist dabei keineswegs nur biologische Haarspalterei, sondern hat konkrete Konsequenzen für die möglichen Gegenmaßnahmen. Der Grund: Anders als Wühlmäuse stehen Maulwürfe unter Schutz, sie dürfen also weder gefangen noch getötet werden.
Hier erfahren Sie, worauf Sie achten sollten, um eindeutig zu unterscheiden, ob es sich um einen Wühlmaus- oder Maulwurfsbefall handelt.
Wühlmaus: Aussehen, Anzeichen, angerichteter Schaden
Steckbrief: Es gibt insgesamt über 150 Gattungen der Wühlmaus, darunter beispielsweise die Schermaus oder die Feldmaus. Je nach Unterart bringt die Wühlmaus es auf eine Körperlänge zwischen sieben bis zweiundzwanzig Zentimetern, der Schwanz ist im Verhältnis zum Körper deutlich kürzer als der einer Hausmaus. Gemein ist den verschiedenen Wühlmausgattungen ihr gedrungener Körperbau mit einem vergleichsweise großen Kopf.
Wühlmäuse legen verzweigte, bis zu hundert Meter lange Tunnelsysteme dicht unter der Erdoberfläche an, die Tiefe variiert zwischen fünf und dreißig Zentimetern.
Wühlmäuse sind Pflanzenfresser, das Wurzelwerk von Obstbäumen, Gemüsepflanzen und Kräutern steht ganz oben auf ihrem Speiseplan. Aus diesem Grund finden sich Wühlmäuse auch so gern in Grünanlagen und Gärten: Hier gibt es reichlich Nahrung.
Eine Wühlmaus wird im Schnitt zwei Jahre alt. Die Tiere halten keinen Winterschlaf, ein Wühlmausbefall kann also theoretisch zu jeder Jahreszeit auftreten. Im Unterschied zu manch anderem Nager sind Wühlmäuse in der Regel nicht ausgeprägt nachtaktiv, sondern haben über den gesamten Tag verteilt wechselnde Aktivitäts- und Ruhephasen. Von März bis Oktober kommt es zur Fortpflanzung, eine geschlechtsreife Wühlmaus kann es auf bis zu fünf Würfe pro Jahr bringen. Meist umfassen Würfe etwa ein halbes Dutzend Junge, in Ausnahmefällen können es aber deutlich mehr sein – bis zu zwanzig.
Anzeichen für Wühlmausbefall im Garten
Längliche und flache Erdhaufen: Das von Wühlmäusen aufgeschüttete Erdreich ist häufig noch von Gras- und Wurzelresten durchsetzt.
Hochovale Tunnelform: Die Form ist auch an den Eingängen erkennbar; die Tunnel sind in der Regel knapp fünf Zentimeter breit und bis zu acht Zentimeter hoch. An den Wänden sind zudem meist Nagespuren sichtbar.
Tunnelsystem: Die Gänge verlaufen recht gerade und wie erwähnt dicht unter der Erdoberfläche. Wurzelwerk wird beim Anlegen des Gangsystems systematisch abgenagt, wodurch die Tunnel wurzelfrei sind.
Verwühlprobe: Wenn Sie einen Wühlmausgang öffnen, wird dieser normalerweise binnen weniger Stunden wieder von der Wühlmaus zugeschüttet und seitlich weitergegraben.
Fraßspuren: Wühlmauszähne hinterlassen deutliche, rillenartige Spuren an Rinden und Wurzeln.
Mehr Informationen über die verschiedenen Wühlmausarten gibt es hier.
Welche Schäden richten Wühlmäuse an?
Sachschäden: Knollen- und Wurzelfraß beschädigt die Nutz- und Zierpflanzen sowohl in Kleingärten als auch größeren Anlagen wie Obstgärten oder Weinbergen.
Finanzielle Schäden: Durch die von Wühlmäuse verursachten Schäden können enorme Kosten für den Ersatz abgestorbener Pflanzen sowie die Sanierung zerstörter Grünanlagenentstehen.
Unfallrisiken: Wühlmaushügel und -gänge bilden akute »Stolperfallen«, was Unfallgefahr und mögliche Schadensersatzklagen bedeutet.
Einnahmenausfälle: Gerade in Parks und Sportanlagen kann starker Wühlmausbefall letztlich zu Mitglieder- und Besucherschwund führen – das bedeutet auch Ausfall von Nutzungs- oder Mitgliedsgebühren.
Maulwurf: Aussehen, Anzeichen, angerichteter Schaden
Steckbrief: Maulwürfe werden zwischen zehn und fünfzehn Zentimeter lang. Charakteristisch sind der walzenförmige Körper mit dem seidigen schwarzbraunen Fell und der langen, spitzen Schnauze. Die Vorderfüße dienen mit ihren langen Nägeln als Grabschaufeln. Maulwürfe graben ausgesprochen flink: Je nach Härte des Bodens können ihre Gänge pro Stunde bis zu fünfzehn Meter wachsen. Mehrfach pro Trag durchstreift ein Maulwurf sein Revier; er lebt als Einzelgänger.
Aufgrund seiner unterirdischen Lebensweise verfügt der Maulwurf über ein schlechtes Sehvermögen – er kann nur Abstufungen in der Helligkeit wahrnehmen. Seine anderen Sinne sind dafür umso ausgeprägter: Ein sehr feiner Geruchs-, Tast- und Erschütterungssinn helfen dem insektenfressenden Maulwurf dabei, Beute in seinen Gängen auszumachen. Dazu gehören neben Regenwürmern, Käfern und Insektenlarven mitunter sogar kleine Mäuse.
Maulwürfe mögen am liebsten relativ feuchte Böden und sind daher beispielsweise in Mooren oder auch Waldgebieten zu finden. In Gartenanlagen treiben sie ihre Gänge gern in der Nähe von Zäunen entlang und bevorzugen ruhige Ecken. Nicht ohne Grund: Erschütterungen – beispielsweise durch Schritte – nehmen Maulwürfe sehr deutlich wahr.
Anzeichen für Maulwurfbefall im Garten
Hohe und eher runde Erdhaufen: Maulwurfshaufen wirken wie kleine Vulkane, die von der Mitte her aufgeworfen wurden. Charakteristischerweise finden sie sich in nahezu regelmäßigen Abständen und sind auch in etwa gleich groß.
Querovale Tunnelform. Maulwurfsgänge sind außerdem deutlich kleiner als jene der Wühlmaus. Die Wände sind nicht wie bei der Wühlmaus genagt, sondern mit den Vorderfüßen gekratzt.
Tunnelsystem: Die Gänge verlaufen eher ungeordnet und weisen anders als Wühlmausgänge starke Windungen auf. Sie liegen in der Regel auch tiefer. Es gibt keine Vorratskammern wie bei der Wühlmaus, hingegen graben Maulwürfe Fluchtgänge, die nahezu senkrecht nach unten verlaufen.
Verwühlprobe: Wenn Sie einen Maulwurfsgang öffnen, reagiert das Tier darauf deutlich langsamer als eine Wühlmaus – manchmal erst Tage später.
Welche Schäden richten Maulwürfe an?
Festzuhalten ist zunächst, dass der Maulwurf anders als die Wühlmaus kein Schädling im engeren Sinn ist. Als Insektenfresser macht er sich nicht gezielt über das Wurzelwerk von Nutz- und Zierpflanzen her, wie es die Wühlmaus tut. Zudem stellt er kein Gesundheitsrisiko für den Menschen dar. Da auf seinem Speiseplan auch Schädlinge und Ungeziefer stehen, ist er letzten Endes sogar ein nützlicher Helfer.
Für gewisse Schäden sorgt der Maulwurf indirekt aber trotzdem: Auch wenn er keine Wurzeln frisst oder abnagt, beschädigt er sie oft beim Graben seiner Gänge. Die auf Rasenflächen aufgeworfenen Maulwurfshügel sehen nicht nur unschön aus, sondern bedeuten – wie Wühlmaushügel – ein gewisses Unfallrisiko sowohl für Menschen als auch für Haus- und Nutztiere wie Pferde oder Rinder. Hinzu kommen potenzielle Sachschäden in der Landwirtschaft, wenn beispielsweise ausgegrabene Steine in die Dreschtrommeln von Erntemaschinen geraten.
Trotz allem gilt aber, dass der Maulwurf unter Naturschutz steht und entsprechend behutsam gegen ihn vorgegangen werden muss: Er darf weder eingefangen noch getötet werden.